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Inhaltsverzeichnis
2. Wissenswertes über Spitzbergen
3.1 Der Gedenkstein
3.2 Der Friedhof
7. Stadtbummel durch Longyearbyen
9. Postkasten des Weihnachtsmannes
11. Nordenskiöldbreen Gletscher
Spitzbergen 05.07.17
Spitzbergen befindet sich im arktischen Ozean zwischen Norwegen und dem Nordpol. hier findet der Besucher eine einzigartige Tierwelt, alte Bergbaustädte und arktische Eislandschaften und das ganze mit einer spröden, fast unheimlichen Schönheit. Auf Svalbard leben ca. 3000 Menschen, 2000 davon in Longyearbyen, dem Verwaltungszentrum Svalbards.
Longyearbyen
Longyearbyen ist die Hauptstadt Spitzbergens und eine der nördlichsten Städte der Welt. Spitzbergen liegt auf halbem Weg zwischen dem Nordkap und dem Nordpol und dieser ist nur noch 1000 km entfernt. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 4,5 Grad, im Winter kommt die Sonne gar nicht mehr über die umliegenden Berge, erst ab dem 08. März erscheint sie langsam wieder, was die Bewohner Longyearbyens ausgiebig feiern.
Longyearbyen wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von John Monroe Longyear als Bergarbeiterstadt gegründet, heutzutage ist nur die Zeche 7 in Betrieb.
Die Stadt lebt hauptsächlich vom Tourismus und der Forschung und bietet gerade im Winter Touristen eine Vielzahl an Ausflügen und Abenteuern.
Ausführliche Informationen zum Hafen
von Longyearbyen, zu örtlichen Anbietern, öffentlichen Verkehrsmitteln und Ausflügen auf eigene Faust in habe ich hier hinterlegt.
In Longyearbyen wollten wir ursprünglich eine Hundeschlittenfahrt machen. Der Ausflug war aber sofort ausgebucht, so das wir uns eine Alternative suchen mussten. Diese war auch bald gefunden, wir buchten eine Tagestour bei Spitzbergen Adventures, die individuelle Ausflüge in kleinen Gruppen anbieten. Als wir vor dem Hafen auf den Guide warteten und uns umsahen, wurde uns schnell klar, das Spitzbergen im Sommer eine sehr staubige Angelegenheit ist. Longyearbyen und seine Umgebung wirken wie die Kulisse eines Endzeitfilms. Irgendwie war ich froh, keine Hundeschlittenfahrt gebucht zu haben, in dieser Umgebung hätten wir nur Staub und Einöde gesehen.
Unser Guide kam pünktlich, eine symphatische Deutsche, die für ein halbes Jahr hier lebt und arbeitet. Noch größer war die Freude, als wir feststellten, das wir die einzigen gebuchten Gäste waren. Das würde wirklich ein sehr individueller Tag werden.
Wissenswertes über Longyearbyen
Longyearbyen ist der größte Ort von Spitzbergen und zugleich auch das Verwaltungszentrum. Die Stadt ist einer der nördlichsten Orte der Welt. Sie wurde 1906 von John Munroe Longyear gegründet, der mit seiner Familie hier Urlaub machte und sofort erkannte, das es hier große Kohlevorkommen gab.
Schnell entstand eine Bergarbeiterstadt, die im zweiten Weltkrieg zerstört und danach gleich wieder aufgebaut wurde.
Heute ist nur noch eine Zeche im Betrieb, die hauptsächlich das Kraftwerk Longyearbyens versorgt.
Longyearbyen lebt vom Tourismus, die Stadt ist Ausgangspunkt für viele Exkursionen und Ausflüge und
verfügt über ein Straßennetz von 40km und einen kleinen Flughafen.
In und um Longyearbyen wird geforscht. Ein Großteil der Einwohner sind Studenten, die sich mit dem Klima in der Arktis beschäftigen.
Auch eine Außenstelle des norwegischen Polarinstitutes , sowie das UNIS, eine Projekt mehrerer norwegischen Universitäten und ein Langzeitlager für Saatgut befinden sich hier.
Svalbard Kirche
Die Kirche ist nicht nur für die Bewohner Longyearbyens zuständig, sondern auch für andere Gemeinden in Svalbard. 1921 erbaut, wurde sie im zweiten Weltkrieg völlig zerstört.
Als Svalbard 1941 evakuiert wurde, nahm der damalige Priester Just Phillip Christian Kruse die wertvollen und geweihten Gegenstände mit nach England, so das sie nicht verloren gingen. 1958 wurde die neu erbaute Kirche eingeweiht und steht bis heute für alle Menschen Tag und Nacht offen. Sie ist nicht nur Kirche, sondern auch Gemeindehaus und Treffpunkt für die Einwohner.
Wer die Kirche betreten möchte, muss sich erst einmal am Eingang die Schuhe ausziehen, was übrigens auch in ganz Longyearbyen üblich ist.
Durch das Kirchencafé betritt man den kleinen Kirchraum, nach dem Gottesdienst sitzt man hier gerne noch zusammen.
Vor der Kirche erfuhren wir noch etwas skurriles über Longyearbyen, hier ist Sterben verboten und das hat einen guten Grund, im Permafrost ist das Bestatten einfach unmöglich. Spitzbergen befindet sich nahe der Arktis und der Boden ist das ganze Jahr gefroren.
Strenggenommen ist also nicht das Sterben, sondern das Bestatten verboten, da die Leichen im Eis nicht verwesen und früher oder später genau wie Ötzi wieder auftauchen.
Nachdem man diese besonderen Umstände entdeckt hatte, wurde 1950 das Sterbeverbot im Gesetz festgeschrieben.
Damals wurden bei der Untersuchung der gut erhaltenen Toten sogar noch lebende Viren der spanischen Grippe von 1918 gefunden. Heutzutage werden die todkranken oder Verstorbenen aufs norwegische Festland geflogen.
Der Gedenkstein
Vor der Kirche in Svalbard steht ein Gedenkstein, der von Nico Widerberg entworfen wurde. Er soll an den 22.07.2011 erinnern, den Tag, an dem Anders Behring Breivig auf der Insel Utøya 77 Menschen, darunter viele Kinder mit einem islamistischen Hintergrund ermordete. Auch 5 Kinder aus Longyearbyen waren auf Utøya, der 14 jährige Johannes Buø starb bei dem Anschlag, der 18 jährige Viljahr Hanssen überlebte schwer verletzt.
Der Friedhof
Mit Blick auf den Friedhof erfuhren wir noch etwas skurriles über Longyearbyen, hier ist Sterben verboten und das hat einen guten Grund, im Permafrost ist das Bestatten einfach unmöglich. Spitzbergen befindet sich nahe der Arktis und der Boden ist das ganze Jahr gefroren.
Strenggenommen ist also nicht das Sterben, sondern das Bestatten verboten, da die Leichen im Eis nicht verwesen und früher oder später genau wie Ötzi wieder auftauchen.
Nachdem man diese besonderen Umstände entdeckt hatte, wurde 1950 das Sterbeverbot im Gesetz festgeschrieben.
Damals wurden bei der Untersuchung der gut erhaltenen Toten sogar noch lebende Viren der spanischen Grippe von 1918 gefunden. Heutzutage werden die todkranken oder Verstorbenen aufs norwegische Festland geflogen.
Ohnehin ist es in Longyearbyen nicht ganz ungefährlich, auf 2000 Einwohner kommen ca. 3000 Eisbären.
Vorsicht Eisbär
Wenn man Longyearbyen verlässt, begegnet man unweigerlich diesem Schild. Ab hier darf man nur noch weitergehen, wenn man ein Gewehr bedienen darf, oder einen Guide dabei hat, der dies kann. Da es zwar selten aber trotzdem durchaus vorkommen kann, das man einem Eisbären begegnet, ist die Vorsichtsmaßnahme auch absolut sinnvoll.
Wenn sich Eisbären hierher verirren, sind sie meist schon sehr entkräftet und hungrig und dementsprechend gefährlich. Aus diesem Grund wird in Longyearbyen auch kein Auto oder Haus verschlossen, bzw. lassen die Bewohner die Tür zur Sauna auf, damit sich die Menschen bei einer Begegnung mit einem Eisbären in Sicherheit bringen können.
Die Natur auf Spitzbergen ist wirklich schaurig schön und sehr abwechslungsreich. Aber vor allem ist sie wahnsinnig beeindruckend.